Die mit den Katzen schnurren - ein Besuch bei der Katzennothilfe


24. Dezember

Es ist ein verregneter Montag im Dezember, als das Handy meiner lieben Bekannten Beate läutet – an einer nahen Landstraße wurde eine verletzte Katze gesichtet, die dringend Hilfe braucht. Sofort lässt sie ihren Tee stehen und eilt zu ihr. Es ist noch eine junge Katze, wahrscheinlich wurde sie beim Überqueren der Straße von einem Auto erfasst – um solche Notfälle kümmert sich die Katzennothilfe, die verletzte Katzen zu einem nahe gelegenen Tierarzt fährt.
Die insgesamt 5 ehrenamtlichen Frauen, die alle aus Liebe zu den Tieren und um das Elend der Streuner zu lindern zusammengekommen sind, haben 365 Tage im Jahr Bereitschaft. Für die junge Katze kam leider jede Hilfe zu spät, „das erleben wir öfters, aber wir haben es wenigstens versucht“ sagt Beate traurig. Gemeinsam mit dem Tierarzt kontrollieren die Ehrenamtlichen dann, ob das Tier gechipt ist, sodass der Besitzer über den Unfall seiner Katze informiert werden kann. Wenn kein Besitzer gefunden werden kann zum Beispiel bei Wildkatzen übernimmt die Katzennothilfe die fachgerechte Zurruhelegung der Katze. „Besonders schlimm ist es wenn Menschen statt uns sofort zu informieren, erst Fotos von dem verletzten oder bereits verstorbenen Tier auf Facebook posten – das macht uns immer richtig wütend!“ Sie hoffen noch mehr Menschen dafür zu sensibilisieren, schneller Erste Hilfe zu holen und die Katzennothilfe zu informieren.

Aber nicht nur bei Unfällen oder Verletzungen sind die Engel der Katzen unterwegs. Immer wieder erreichen sie auch Hinweise auf herrenlose Tiere, die in Stadtteilen gesichtet werden. Diese werden dann erstmal mit leckerem Futter angelockt von den Ehrenamtlichen bevor sie mit ihnen ins Tierheim fahren. Also wenn ich mir was wünschen dürfte, würde ich mich ja gerne mal mit einer Schokosahnetorte anlocken lassen, allerdings ohne den anschließenden Tierheimbesuch. Dort wird dann überprüft, ob die Katze bereits kastriert wurde damit sie keine anderen freilaufenden Katzen decken kann. Wenn eine Kastration erfolgen musste, sorgen sie anschließend wieder dafür dass die entsprechende Katze in ihr Revier zurückgebracht wird. „Diese Katze kann ja jetzt keine Kitten mehr zeugen, daher ist sie der beste Schutz für die übrigen freilaufenden Tiere. Würden wir das nicht tun, käme sofort eine neue unkastrierte Katze und würde das Revier besetzen, dann hätten wir nichts gewonnen“, klärt mich Beate auf. Ich muss ja gestehen, ich bin da absoluter Laie auf dem Gebiet!

Eigentlich gibt es mittlerweile in vielen deutschen Städten spezielle Gesetze, die eine Kastrationspflicht für freilaufende Katzen vorsehen, trotzdem halten sich viele Besitzer nicht daran. „Vielen ist es schlicht egal, sollte was passieren kann man die Kitten ja verkaufen“. Bei so viel Leichtsinn und Egoismus der Besitzer kann Beate nur den Kopf schütteln. Eine Katze kann 3 - 4 Mal im Jahr einen Wurf Kitten bekommen, die dann gemeinsam mit der Mutter sprichwörtlich auf der Straße leben – ungeimpft, anfällig und unkastriert. Viele überleben die ersten Monate nicht oder werden ebenfalls wieder zu Streunern die Junge bekommen. „Da entsteht schnell eine wahre Katzenschwemme, der wir entgegen wirken wollen“, erklärt mir die Tierschützerin. Besonders im Winter leiden die Tiere da es weniger Futter gibt und die Temperaturen empfindlich absinken. Deswegen stellen die Ehrenamtlichen in Gegenden mit vielen bekannten Streunern in den kalten Monaten Styroporkästen auf, in die sich die Tiere gerade zur Nacht reinlegen können, natürlich mit ausreichend Futter. Abgemagerte Katzen sind anfällig für ansteckende Krankheiten und versterben schneller.


Da es immer mehr streunende Katzen gibt, würden sich die Damen über Unterstützung freuen aber auch in Eurer Nähe gibt es bestimmt eine Initiative, die sich für Katzen einsetzt. Ihr solltet auf jeden Fall sehr tierlieb sein und auch bereit sein, schon mal Nachts für einen Notfall rausfahren zu müssen. Manchmal ist es auch unabdingbar ein Notfell eine gewisse Zeit bei sich selber aufzunehmen um es gesund päppeln zu können. Beate hat selber einen sehbehinderten Kater namens Bruno, der sehr verschmust und anhänglich ist, ich mag ihn total gerne, dieser kleine wuschelige Riese von einer Katze! Wie Ihr seht, gehört schon eine Menge dazu den kleinen Schmusetigern zu helfen, aber ihr werdet auch mit dem einen oder anderen Schnurren oder Schmusen belohnt.

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