Prof. Dr. Whoopi - der Notenghostbuster dem die Schüler vertrauen


18. Dezember

Schule, wer kennt diesen Ort nicht? Jeder von uns hat dort etliche Jahre verbracht und gute sowie schlechte Erfahrungen gesammelt. Das ABC oder 1+1 waren da noch die harmloseren Dinge, mit denen wir uns tagein, tagaus beschäftigen mussten. Und dann die Noten – was war das immer ein Bangen aber meistens ging ja dann doch alles gut. Wenn die Probleme in der Schule jedoch größer sind und es nicht mehr mit den Noten klappt, ist Nachhilfe oft der einzigste Ausweg damit Selbstzweifel und Hoffnungslosigkeit nicht die weitere Schullaufbahn gefährden. Ich habe mich angeregt mit einem meiner Nachhilfekollegen unterhalten.

Mein Kollege Herr Holler gibt Nachhilfe in wirklich sehr gefragten Fächern – Mathe (okay alle nicken jetzt schon beim Lesen), Physik, Deutsch und Englisch – also unser aller Lieblingsfächer! Und als diplomierter Mathematiker ist er wirklich ein Ass in seinem Gebiet. Ich gebe da ja lieber Nachhilfe in Piratologie und Meereskunde, denn Zahlen sind für mich nur als Goldstücke interessant. Aber gut, dass sind sehr wichtige Fächer, die ständig nachgefragt werden. Seine Schüler*innen sind dabei bunt gemischt von der 4. Klasse bis zum Abitur. Wo man normalerweise eine Menge Goldstücke zahlen muss für gute Noten, macht er alles umsonst – ehrenamtlich und im Einzelunterricht. Da staunt ihr, oder?! Bereits seit 20 Jahren kümmert er sich um die 5 und 6 in den Kinderzimmern der näheren Umgebung von Paderborn, quasi als Ghostbuster der schlechten Noten. Die ersten Schüler wurden ihm zu Beginn von der Zeitspende vermittelt, einem Projekt der Bürgerstiftung in Paderborn. Nach und nach kamen immer mehr Schüler*innen dazu. Besonders wichtig ist ihm dabei, auf jeden Schützling individuell einzugehen zum Beispiel bei Konzentrationsproblemen oder Lernschwächen. Nicht nur die Vermittlung der Inhalte passt er dem Lern- und Arbeitsniveau der Kinder und Jugendlichen an, sondern auch die Zeit. Mal ist er nur eine halbe Stunde dort, ein anderes Mal 2 Stunden, je nachdem was gerade erforderlich ist um den Stoff verständlich zu vermitteln und die schlechten Noten zu vertreiben. Vor einer Klassenarbeit oder Prüfung besucht er seine Schüler*innen auch schon mal Sonntags, ansonsten ist er mehrmals die Woche im Einsatz für gute Noten. Nur in den Ferien da wird es etwas ruhiger, stellt er immer wieder erstaunt fest. Es erfreut ihn dabei immer sehr wenn die Schüler*innen in den Leistungskurs wechseln können oder plötzlich gute Noten schreiben. Dann weiß er, er hat alles richtig gemacht und sie auf den richtigen Weg gebracht. Für ihn ist es wie eine „Symbiose“ so Holler, „die Kinder lernen etwas und ich kann mein Wissen weitergeben“.

Sein Antrieb ist es auch etwas zurückgeben zu können und jetzt im fast Ruhestand noch einer sinnvollen Beschäftigung nachzugehen, bei der es immer wieder zu vielen sozialen Kontakten, auch zu einigen Eltern kommt. „Da kommen manchmal ganz tolle Gespräche bei zustande, abseits von Notendruck und Schulangst“, denn er legt Wert darauf Schule als etwas positives zu vermitteln. Da es viel Nachfrage gibt, würde er es begrüßen wenn noch mehr Menschen sich ehrenamtlich für den Kampf gegen 5 und 6 einsetzen würden, denn es ist eine sehr „erfüllende“ Aufgabe, bei der man schnell positive Resultate sehen kann. Wichtig ist, dass man neutral bleibt und sich nicht vom Druck der Eltern verneinnehmen lasse, denn mit Druck erreiche man nichts, da ist sich Herr Holler sicher. Geduld, ist ein Schlüssel zum Erfolg wenn man mit Kindern und Jugendlichen arbeitet, denn oft müssen Inhalte immer wieder wiederholt werden bis es verstanden wird. Das erfordert viel Ruhe und Kreativität, sich immer wieder andere Wege der Wissensvermittlung einfallen zu lassen. Herr Holler rät jedem sich dabei auf Augenhöhe zum Kind und seinem persönlichen Leistungsniveau zu begeben, denn das beste Wissen nützt nichts, wenn das Kind es nicht verarbeiten kann. Da muss man auch schon mal bereit sein, sich selber noch etwas beizubringen, dass man anschließend weitergeben kann – „da muss man im Vorfeld sehr strukturiert ran gehen, sich organisieren, Lernmaterialien aufbereiten und notfalls sich noch einmal einlesen“. Dazu kommen noch die fast jährlichen Anpassungen ans Schulcurriculum, die mitbeachtet werden müssen für die Prüfungen. Das Ehrenamt des Nachhilfelehrers ist verantwortungsvoller als man auf den ersten Blick meinen würde, denn schließlich vertrauen Eltern und Kinder gleichermaßen darauf, dass die zusätzlichen Lerneinheiten in der Freizeit zum gewünschten Erfolg führen und die schlechten Noten in Zukunft einen weiten Bogen um das Kinderzimmer machen! So ich bereite jetzt noch schnell meine nächste Stunde in Foltermethoden der 7 Weltmeere vor und Ihr könnt euch ja in der Zwischenzeit schon mal Gedanken machen, ob Ihr nicht auch Lust hättet, euer Wissen als Nachhilfelehrer und Notenghostbuster weiterzugeben.




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