Die Greta Thunberg unter den Plüschtieren




Opa streikt wie Greta Thunberg fürs Klima
„Räum doch endlich dein Zimmer auf, hör auf deine Geschwister zu ärgern, hilf mit im Haushalt und sei nicht immer so egoistisch“ – nah kommen euch solche Diskussionen mit euren Kindern bekannt vor? Bestimmt, aber habt ihr euch dabei jemals gefragt, ob ihr da auch mit gutem Vorbild voran geht? Und damit meine ich nicht eure Kindheitsvergangenheit, sondern das hier und heute – Euer Verhalten Mutter Erde gegenüber!

Als mich vor kurzem jemand fragte: „Opa willst du etwa Umweltaktivist werden?“, musste ich tatsächlich erst einmal kurz schlucken – Ich und so etwas wie eine zweite Greta Thunberg? Zunächst kam mir der Gedanke doch etwas befremdlich vor, was könnte ich kleines unscheinbares Plüschtier schon bewirken. Aber je länger ich mich damit beschäftigte desto mehr gefiel mir die Idee auch, dass ich obwohl klein und nichtig auch meinen Teil dazu beitragen könnte aus der Welt einen besseren Ort zu machen! Bedenkt mal, auch Greta fing klein an – als junges unscheinbares Mädchen, ganz alleine und heute hat sie so viel positives erreicht. Natürlich lässt sich darüber streiten, ob ihre Reden und ihr Verhalten immer angebracht sind und ob es nicht manchmal auch andere Wege gäbe, ihre Ziele zu erreichen – aber was man ihr hoch anrechnen muss ist die Tatsache, dass sie das Thema Klima und Umweltschutz präsenter denn je in unser Bewusstsein gerückt hat und das sie zu hundert Prozent dahintersteht! Greta ist eine Macherin und lässt sich nicht von kritischen Stimmen daran hindern weiter für die gute Sache einzustehen und das bewundere ich an ihr. Und dieser echte Enthusiasmus hat auch viele andere, vor allem jüngere Menschen dazu angeregt, sich ebenfalls mit diesem Thema zu beschäftigen.

Aber worum geht es dabei eigentlich?

Vorrangig geht es erstmal um die Einhaltung der Klimaziele vom Pariser Übereinkommen, indem die großen Nationen sich 2015 darin einig waren, mit geeigneten Klimamaßnahmen wie der Reduzierung von CO2 die globale Erderwärmung unter 2 Grad zu halten, am besten sogar bis maximal 1,5 Grad. Wenn wir heute draußen spazieren gingen, würden wir uns wahrscheinlich über 2 Grad mehr auf dem Thermometer freuen, auf lange Sicht und bezogen auf den gesamten Planeten würden diese kleinen 2 Grad mehr auf dem Thermometer unser Leben aber empfindlich stören. Und nicht nur unser Leben, sondern das aller Lebewesen – vom Insekt bis zum Riesenwahl und von der Landschildkröte bis zum Menschen! Daher gilt es den Temperaturanstieg so gering wie möglich zu halten, damit Artensterben, Naturkatastrophen, Krankheiten, Waldbrände oder auch Hungerdürren nicht Alltag werden. Diese Liste könnte ich noch beliebig weiterführen, so viele negative Auswirkung sind bisher bekannt, aber dann hättet ihr wahrscheinlich keine Konzentration mehr meinen Text zu Ende zu lesen und das wäre doch schade. Die Ursachen sind sicher vielfältig doch ist menschliches Fehlverhalten nicht nur die wichtigste, sondern gleichzeitig auch die vermeidbarste Ursache dieses globalen Problems von dem sich keiner los sprechen kann. Da wären beispielsweise Flugreisen, ein übermäßiger Fleischkonsum oder auch die Industrie zu nennen – Alternativen gibt es bereits heute, jedoch werden sie vielfach nicht genutzt – da unbequem, teurer, aufwendiger oder einfach aus Unwissenheit darüber. Daher ist es gut, dass Menschen wie Great auf diese Probleme hinweisen und Andere zum Umdenken bewegen wollen. Und da wären wir auch bei dem Punkt „sei nicht so egoistisch“ – denn sicher überlegen sich die Wenigsten im Reisebüro oder an der Fleischtheke im Discounter ob das tolle Last Minute Schnäppchen oder das preiswerte Gehacktes auch Mutter Erde gefällt oder ob sie eher davon abraten würde, damit die Treibhausgase nicht ihr und damit auch unser Dach zerstören. Aber in erster Linie geht es immer um die eigene Triebbefriedigung, sollen doch andere darauf verzichten...

Wir müssen beim Thema Umweltschutz noch weiter denken

Wie ihr alle wisst bin ich ja von Haus aus eine Landschildkröte. Als diese pflege ich allerdings auch viele Freundschaften zu Meeresschildkröten. Es ist nur immer wieder erschreckend wie viel Müll ich in der Flaschenpost meiner Freunde finde oder wie viele nicht mehr zurückschreiben können, weil sie entweder umziehen mussten oder sogar vor mir gegangen sind...das ist sehr traurig und berührt mich immer wieder aufs Neue wenn ich daran denke. Und nicht nur meine Freunde die Schildkröten leiden unter der zunehmenden Vermüllung ihres Lebensraums, sondern auch Fische, Wale, Korallen oder Robben...quasi alle Meeresbewohner sind gezwungen damit zu leben und nicht nur sie. Mittlerweile fressen auch immer mehr Waldtiere vermeintlich leckeres Plastik das den Magen verstopft...Das Schlimme ist, alle diese Tiere haben den Müll noch nicht einmal produziert, sondern der Mensch, das nach aktuellen Forschungsergebnissen klügste Säugetier auf diesem Planeten! Schon erschreckend wenn man darüber nachdenkt, oder?! Man müsste doch meinen, dass diese Intelligenz vor Vermüllung schützt, aber weit gefehlt denn der Mensch fühlt sich dadurch den anderen Lebewesen gegenüber erhaben und verliert den Blick auf die in seinen Augen unter ihm Stehenden. Um in meinem Beispiel oben zu bleiben – „Räumt doch endlich euer Zimmer auf!“ Denn die Erde ist unser aller Raum, den wir nach und nach vor allem mit Plastik vollstopfen bis nur noch ein kleiner Durchgang bleibt. Dreckige Tennissocken und leere Fastfood Verpackungen in den Zimmern eurer Kinder sind ärgerlich, in der Natur aber lebensgefährlich, dass solltet ihr euch einmal vor Augen halten. Achtlos wird jeden Tag Tonnenweise Plastik benutzt und genauso schnell wieder entsorgt, ohne dass man sich darüber Gedanken macht wie lange das Zeug eigentlich in seiner jetzigen Form bestehen bleibt – und das sind nicht ein paar Tage oder Monate, nein es sind hunderte von Jahren. Daher würde es mich nicht wundern wenn meine Ururururururenkel noch mit dem Plastikknochen meines Hundes spielen würden. Und so kommt ein Becher zur Gabel, eine Plastiktüte zur Einwegflasche...und es wird mehr und mehr und mehr...wenn ich mich im Supermarkt so umsehe, habe ich schnell den Eindruck das gefühlt 80 Prozent der Produkte irgendwo Plastik an sich haben und ich mich diesem gar nicht entziehen kann, selbst wenn ich wollte. Resigniert greife auch ich daher immer wieder zu Produkten mit einer Plastikverpackung, da mir einfach die Alternativen im Angebot fehlen – z.B. bei meinem geliebten Quark zum Frühstück! Dann meldet sich regelmäßig mein Gewissen aber auch mein Frust darüber, dass die Supermärkte so wenig Verantwortung übernehmen und wahllos nur so mit Plastik um sich schmeißen. Aber es sind nicht mal nur die großen Plastikteile, die selbst Herr Maulwurf noch erkennen würde, nein sondern die sogenannten Mikroplastikpartikel – winzig klein nach dem Motto „Mit einem Happ sind sie im Mund“. Diese setzen sich im Magen-Darm-Trakt unzähliger Lebewesen ab, die dadurch immer weniger ihrer normalen Nahrung aufnehmen und verwerten können. Mangelerscheinungen und schließlich ihr endloser Schlaf sind die Folge dieser Plastiksnacks. Ehrlich – ich möchte das nicht mehr und Mutter Erde auch nicht, deswegen sollten wir alle versuchen unseren Plastikkonsum Schritt für Schritt zu überdenken und nach Alternativen zu suchen. Mir ist durchaus bewusst, dass ein gänzlich plastikfreies Leben im normalen Alltag kaum möglich ist und schon gar nicht über einen längeren Zeitraum, aber jede Reduktion von Seiten der Prozenten genauso wie von Seiten der Konsumenten helfen das Problem einzugrenzen und Leben zu erhalten! Im Sinne von „hilf im Haushalt mit“ können auch schon kleine Aktionen wie das Müllsammeln im Wald oder am Strand mit dazu beitragen, dass weniger Müll in der Umwelt liegt und als nicht nahrhafte Speise vertilgt wird. Denn Mutter Erde liegen alle Lebewesen, alle Blümchen – einfach der ganze Planet sehr am Herzen. Wie oft muss sie sich wohl angesichts des Verhaltens ihrer Kinder schämen und bitterlich ein paar Tränen verdrücken? Denkt einmal darüber nach, wie würdet ihr an ihrer Stelle empfinden? Vielleicht würde es helfen, wenn wir am Muttertag auch an Mutter Erde denken würden und ihr ein wenig die Last abnehmen, die sie jeden Tag tragen muss – natürlich nicht mit Pralinchen und Parfumgutschein, sondern im dem wir zum Beispiel Aufräumen, Fahrradfahren, kein Plastik benutzen, einen Jutebeutel nähen oder mal ein leckeres vegetarisches 3 Gänge Menü zaubern. Das macht uns und Mutter Erde Spaß und helfen tut es auch noch!

Das zwischenmenschliche Klima dürfen wir dabei nicht vergessen

Puh ganz schön viele Infos die ich euch da heute lesen lasse, aber so ein komplexes Thema passt einfach nicht zwischen zwei Din A5 Seiten. Bei dem ganzen Umweltthema dürfen wir nämlich auch unsere soziale Umwelt oder auch das zwischenmenschliche Klima nicht vergessen. Es gibt viel zu tun, um diese weitreichenden globalen Probleme zu lösen, dass kann man nur gemeinsam. Bildlich gesprochen sitzen wir alle auf dem gleichen sinkenden Kutter, egal wo wir uns gerade auf der Erde befinden. Wollen wir nicht untergehen ist Teamwork jetzt wichtiger denn je. Auch die Friday – for – Future Bewegung ist nur gemeinsam stark, denn sie haben erkannt, es ist keine Zeit mehr für Einzelkämpfer wenn wir das Schlimmste noch verhindern wollen. Aber wie sollen wir alle an einem Strang ziehen wenn uns scheinbar mehr trennt als eint, abgesehen von dem Unterschied das ich eine Schildkröte bin und ihr Menschen? Wenn wir immer nur die Unterschiede sehen und nicht das was uns alle eint – das wir nämlich alle Kinder der Mutter Erde sind, dass alle zur Gattung der Tiere gehören, alle die gleichen körperlichen Merkmale tragen (der Kopf ist oben, die Füße auf dem Boden...). Hach, es gibt so viele Gemeinsamkeiten, aber niemand will sie sehen, denn das würde bedeuten, dass das Konstrukt aus Unterschieden und Vorurteilen in sich zusammenfällt wie ein schrumpeliger Apfel in der Vanillesoße. Zur Zeit herrscht gefühlt mehr ein Klima aus Intoleranz, Kälte und Missgunst was mich sehr traurig stimmt, denn es verstärkt das eigentliche Problem und bringt sogar noch neue hervor. Die, die diese vermeintlichen Vorurteile und Ängste angesichts angeblicher Unterschiede schüren, vergiften das zwischenmenschliche Klima ähnlich stark wie die Treibhausgase  eines Kuhpupsers und heißen die Stimmung unter den Menschen richtig auf. Das gilt es genauso zu verhindern, wie die globale Erderwärmung – denn beides führt zu Katastrophen gewaltigen Ausmaßes! Es kann nicht sein und das nehmt als Rat einer weisen Kröte bitte mit, dass wir alles daran setzen unser Haus zu retten und wir es am Ende nicht mehr bewohnen können, da sich alle Geschwister in den ewigen Schlaf befördert haben! Eure Kinder und Enkel sollen es doch auch noch schön haben auf diesem Planeten, oder? Haben wir nicht sogar alle die Verantwortung für sie zusammenzuarbeiten?! Woher sollen sie es denn sonst lernen, sich Hand in Hand um den Planeten und deren Bewohner zu kümmern, achtsam miteinander um zu gehen und in Frieden mit allen Lebewesen hier zu wohnen? In einer harmonischen Umwelt lassen sich Probleme doch viel besser lösen, da der Geist sich auf das wesentliche konzentrieren kann. Mutter Erde würde es sicher freuen, wenn wir alle gemeinsam uns um sie kümmern würden. Allzu oft sind wir taub für ihre vielen wiederkehrenden Warnungen, weil sie überfordert ist – keine Überschwemmung, kein Wirbelsturm und keine Heuschreckenplage erreicht uns nachhaltig genug, damit wir alles stehen und liegen lassen und ihr unter die Arme greifen. Da ist es wirklich gut, dass es Menschen gibt wie Greta, die Mutter Erde eine Stütze sind, die ihre Stimme für sie ergreifen und an das Gewissen der anderen Kinder appellieren. Damit dieser Planet auch noch in tausend Jahren ein lebenswerter Ort ist, dann hoffentlich ohne Kriege, Katastrophen und den Plastikknochen meines Wautzi. In diesem Sinne Eure „Greta“ alias Opa Whoopi

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