Der Videodreh der Bethel Band CAMPS - mein bewegendes Erlebnis als Komparse

„Brauchen wir Liebe, jaja – brauchen wir Kriege, nein nein, auch wenn es nicht einfach ist, wir sind 1...“ was klingt wie ein neuer Chartstürmer ist das bewegende Lied 6 junger Musiker / innen, das im Rahmen der Bethel Band CAMPS im letzten September entstand. Den Abschluss bildete der gestrige Videodreh und ich war für Euch als Komparse dabei!

Opa steht vor dem Schild der Mamre Patmos Schule in Bielefeld Bethel
Der Tag begann früh am gestrigen Samstag, für eine Kröte sogar etwas zu früh aber was macht man nicht alles für die gute Sache. Zum Glück konnte ich die Bahnfahrt noch für ein kleines Nickerchen nutzen bevor es mit der S-Bahn Richtung Bethel ging. Dann hieß es Berge steigen, denn die Mamre Patmos Schule, dem Drehort des Musikclips, liegt etwas erhöht und erfordert Kondition. Puh endlich angekommen brauche ich eine kleine Verschnaufpause, die ich für eine Erkundungstour der Schule nutze. So langsam wächst meine Vorfreude auf den Drehtag, was wird mich wohl erwarten? Schon ganz aufgeregt wartete ich also bis es los ging. Das war übrigens mein erster Komparsenauftritt in 500! Jahren – Junge Junge und das in meinem Alter. Zunächst versammelten wir uns alle im Forum der Schule, welches bereits aussah wie eine kleine Konzerthalle wenn eine dieser berühmten Teeniebands in der Stadt spielt. Vorne die aufgebaute Bühne, Glitzerkugel und Leuchtsterne – Wahnsinn ich war schon von der Deko hin und weg.

Mit mir waren noch gut 50 weitere musikbegeisterte Menschen und Tiere erschienen, um die junge Band tatkräftig zu unterstützen. Eine ziemlich interessante Mischung waren wir da gestern – von Hundis mit ihren Herrchen über Familien mit Kindern, Jugendlichen mit und ohne Beeinträchtigung, Rollstuhlfahrern oder auch einer alten Kröte – alles war vertreten und hatte viel Spaß miteinander. Den brauchten wir auch, besonders beim Außendreh am Ententeich. Denn bevor Innen so richtig die Party los gehen konnte, mussten wir alle erstmal nach draussen laufen in den angrenzenden Park. Wäre es nicht so verdammt kalt gewesen, hätte ich mich dort glatt ins Gras gesetzt und ein Sonnenbad genommen – Vitamin D tanken ist schließlich wichtig im Winter! Aber nichts da, es war eisig kalt und der matschige Boden glich einem Wreslingfeld. Am Ententeich angekommen wurden wir alle in Gruppen aufgeteilt, die am Wegesrand stehen sollten, ihr ahnt es schon natürlich mitten im Matsch! 
Wie das so ist bei einem Videodreh musste die Szene mehr als einmal aufgenommen werden, was es bei der Kälte doch etwas anstrengend machte. Aber ich als clevere Kröte, hab die Zeit zwischen den Tags erstmal genutzt um meine Gruppenkameraden besser kennenzulernen. So wurde uns allen etwas wärmer und die gute Laune ging nicht in den Ententeich. Da waren zum Beispiel die liebe Emma, die das Lied genauso toll findet wie ich es tue oder der videobegeisterte Finn mit seinem Papa, alte Kröte von Finn konnte ich noch richtig was lernen, Wahnsinn was der Junge vom Videomachen versteht – ich glaube dafür bin ich zu alt! Sein Papa hatte von dem Videodreh gelesen und wollte Finn mal zeigen wie ein echtes Musikvideo gedreht wird – Finn du hast einen tollen Papa, der mit dir solche Dinge gemeinsam macht!
Nach dem gefühlt hundertsten Tag (ich glaube es waren 6 oder 7) bei dem 
wir alle winkend und singend hinter der Band um den Teich marschiert sind, ganz nach dem Motto - hoch die Kröte, die Hände sind nicht genug, hatten wir die Szene endlich im Kasten. Puh da waren Alle sehr erleichtert, hatten wir doch die Hoffnung es geht sofort ins Warme und Richtung Brezelbuffet. Aber weit gefehlt, erst kam noch der wahnsinnig aufregende Dreh mit der Drohne. Boah die klang schon etwas angsteinflößend so nah über den Köpfen. Vom Geräusch her definitiv irgendwo zwischen aufgescheuchtem Wespennest und kaputter Waschmaschine, aber eine atemberaubende Erfahrung. Einziges Problem – die Drohne filmte genau meine kahle Stirn, hätte ich das gewusst, hätte ich mir mein Toupet aufgesetzt! Also wenn ihr eine kahlköpfige, headbangende Kröte von oben im Video seht - das bin ich! 

Ich mit Oliver
Danach ging es endlich ins Warme – juchu! Während das Buffet gestürmt wurde, nutzte ich ganz der Reporter die Gunst der Stunde um die Band und den Projektleiter mal zu interviewen. Oh Mann die haben sich gefreut von mir befragt zu werden, man merkt schon wenn ein Influencer vorbei kommt – kleiner Scherz, okay vielleicht habe ich ein oder zwei...naja maximal dreimal erwähnt... auf jeden Fall waren vor allem die Kiddies mächtig stolz drauf und das ist doch die Hauptsache. Kim Chantal, Madeleine, Jouli, Fabrice, Amirah und Jeeman haben sich beim letzten Bethel Band Camp im September zusammengefunden und innerhalb eines Tages bereits ihren, eigenen für mich sehr  berührenden, Song fertiggestellt. Das Lied hat eine wirklich starke Botschaft von Frieden und Gemeinschaft, die 6 haben in ihrem jungen Alter wirklich verstanden, dass Musik keine Grenzen kennt und das spiegelt ihr Song sowas von wieder, da können sich einige Profimusiker eine Scheibe von abschneiden! 
Den Jugendlichen war es ein besonderes Anliegen ein Lied für mehr Verständigung zu schreiben, da manche von ihnen bereits Fluchterfahrungen sammeln mussten – ihr Ziel war es zu zeigen, dass zwar alle verschieden sind, aber trotzdem alle zusammenhalten und das Liebe der Schlüssel dazu ist – einfach wunderbar! Für sie ist der Dreh etwas ganz besonderes gewesen, genauso wie für den Projektleiter Oliver Damaschek – Hahn und seinem Team, denn dieser Musikclip ist der Erste seiner Art der im Rahmen der Bethel Band Camps entstanden ist. Und dann gleich mit Kröte, da musste es ja nur gut werden! Nach den Interviews hatte ich die einmalige Möglichkeit die Bühne zu inspizieren ob auch alles für den Innendreh bereit ist. Das hab ich natürlich ganz gewissenhaft übernommen und auch noch einen kleinen Soundcheck vorgenommen – sicher ist sicher! Aber alles war bestens und so konnte die Party los gehen. 
Opa checkt die Technik auf der Bühne beim Videodreh der Bethel Band Camps

Nachdem alle in den Saal gestürmt kamen Richtung Bühne fing das Konzert so richtig an. Der Raum war abgedunkelt und nur die Bühnenbeleuchtung und die Funkelsterne spendeten noch etwas schummeriges Licht, so wie bei den großen Bands – Wow und ich mitten drin, ich sag es euch ich hab wirklich alles gegeben, meinen Halswirbel merke ich übrigens heute noch genauso wie den Muskelkater, aber es war einmalig – feinster Deutschpop in Bielefeld – der Hochburg guter Musik, ja ich weiß man muss auch mal loben können! Da unten war von Hemmungen oder Berührungsängsten nichts zu spüren, wir waren bei dem Dreh wirklich 1 und das muss man auch erstmal schaffen!


Die Bethel Band Camps gibt es jetzt seit April 2018. Das aufsuchende Projekt bei dem jeder mitmachen darf unabhängig seiner Beeinträchtigungen oder sozialen Schwierigkeiten bietet 2 Mal im Jahr Workshops an. Hier werden die angehenden Musiker zu einer Band zusammengeführt, die dann unter professioneller Anleitung einen eigenen Song schreibt zu einem Thema das sie bewegt. Anschließend wird dieses dann direkt vor Ort dank moderner Aufnahmetechnik eingespielt. Die Teilnehmer erhalten im Anschluss an den Workshop ihr Lied dann als fertige CD und dieses Mal nehmen sie sogar ein Musikvideo auf. Circa 10 Lieder sind so schon entstanden und die sind wirklich gut, ich hab sie mir mal auf deren Homepage angehört, solltet ihr auch mal tun. Das Projekt kooperiert mit dem Verein Tabula e.V. Bielefeld, einer Bildungsinitiative, die dank ihrer Ehrenamtlichen ganz vielen Kindern die Chance auf Teilhabe ermöglicht. Ich finde beide verdienen mal einen großen Applaus, dass sie das hier überhaupt möglich machen! Es ist nicht selbstverständlich und verdient unseren vollste Anerkennung und unseren  
Respekt, was ihr den Kindern und Jugendlichen da ermöglicht ist einmalig, vielen Dank dafür!! Macht bitte weiter, denn dieses Projekt öffnet Türen, baut Barrieren ab und gibt Menschen Hoffnung, ermöglicht positive Erlebnisse, schafft Freude und weckt ihre Kreativität – einfach alles was der Seele gut tut und davon gibt es noch viel zu wenig auch wenn schon viel getan wird. Aber Ihr wisst ja es kann nie genug Liebe geben und damit kann es nie ein Zuviel an tollen Projekten geben, die Liebe und Positivität fördern!  Ich bin sehr glücklich dass ich ein kleiner Teil eures Musikvideos sein durfte und freue mich jetzt schon wie eine Teeniekröte wenn ich von eurem nächsten Workshop lesen werde. Euer Fan Opa Whoopi 

PS: In den nächsten Wochen wird das fertige Video auf YouTube zu sehen sein, sobald es soweit ist werde ich euch natürlich sofort davon berichten – oh ich bin schon sooooo aufgeregt ob ich mich darauf entdecken werde und ob ich auch eine gute Figur mache so als wilde Partykröte!!

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