Opas ultimativer Journalistenguide - mit Spurensocken zur Seite 1


Viele von euch haben mich gefragt, Opa wie ist das so als Journalist und hast du Tipps für uns wie wir auch gute Journalisten werden können? Aber klar ihr Lieben mit meinem ultimativen Guide und dem patentierten Spurensockenprinzip entgeht euch in Zukunft kein Skandal mehr!

Ihr kennt das bestimmt alle – jemand ruft euch an und erzählt euch den neusten Klatsch und Tratsch der Nachbarschaft und dann juckt euch plötzlich wie verrückt der große Zeh!  Nein, nein keine Sorge das ist kein Anzeichen für Fußpilz. Nein viel besser, dass ist euer 7. journalistischer Sinn der euch untrüglich verrät – die Sache stinkt zum Himmel. Hier könnte es sich um was großes handeln und ihr seit bereit die Sache in die Pfote zu nehmen!
1. Regel: Achtet auf euren 7. journalistischen Sinn!


Aber womit soll man beginnen wenn kratzen alleine nicht reicht?? Naja, direkt hingehen und ausfragen ist eher etwas für Laien, daher bereitet euch gut vor. Zu jeder Story gehört eine gründliche Vorabrecherche egal wie groß oder klein der Artikel auch wird. Dazu gehört eine ausgiebige Internetrecherche, die Suche nach möglichen Kontaktpersonen die uns mit weiteren Informationen versorgen können und auch die Recherche nach bereits veröffentlichen Zeitungsartikeln. Nach der Recherche wird mir immer vieles klarer als vorher und ich mache mir gerne eine Stichwortliste mit spontanen Einfällen dazu und eine Fragenliste, die ich bis zum Interviewtermin noch erweitere. So gewappnet, kann ich das Gesagte meines Gegenübers viel besser einordnen und ihn gezielter mit kritischen Fragen konfrontieren.

2. Regel: Keine Recherche – keine Story!


Der Tag des Interviews ist gekommen – oh Mann da bekomme selbst ich manchmal ganz schön Panzerflattern. Wie wird er reagieren, bekomme ich Antworten die mich weiterbringen oder bringen sie mich im Zweifel wieder ganz an den Anfang, weil es anders läuft als gedacht. Neben meinen Fragen, nehme ich zum Interview wenn möglich einen Zeugen mit, zum Beispiel meinen treuen Kollegen Sir Henry, der hört nämlich nur zu und redet nicht rein. Glaubt mir ein Zeuge kann gerade bei heiklen Geschichten vor Gericht goldwert sein, da ihr euren Text im Zweifel verteidigen müsst um nicht verklagt zu werden. Ein Diktiergerät erfüllt auch seinen Zweck, allerdings müsstet ihr dieses heimlich in euren Socken hereinschmuggeln, da die Person gegenüber bestimmt nicht erfreut ist wenn ihr offensichtlich das Gespräch aufzeichnet.

3. Regel: Zeugen zum Interview mitnehmen


Noch ein kleiner Tipp vom Opa – achtet bei eurem Gesprächspartner unbedingt auf dessen Körpersprache. Fängt er an zu stottern, gehen seine Augen hin und her oder bilden sich Schweißtropfen? Wird sein Tonfall zunehmend unangepasst oder müssen Gegenstände unter der angespannten Atmosphäre leiden? Herzlichen Glückwunsch, dann habt ihr die richtigen Fragen gestellt und euren Interviewpartner aus der Reserve gelockt!

4. Regel: Die Körpersprache verrät euren Gesprächspartner


Jetzt heißt es dran bleiben, dabei helfen mir meine patentierten Spurensocken nach Reporter Whoopi! Die Farbe und der Geruch der Socke verraten mir zuverlässig ob ich und mein Zeh mit unserer Vermutung richtig liegen. Greife ich spontan mit geschlossenen Augen die rosa Socke mit dem Geruch irgendwo zwischen Gouda und Tilsiter – dann bleiben in meinem Unbewusstsein noch Zweifel, wir brauchen noch mehr Informationen bevor wir uns ein klares Urteil bilden können. Greife ich die blaue Socke mit dem milden Geruch nach Heublumenkäse, sagt mir das: „Opa du bist auf der falschen Spur, dein Gesprächspartner ist sauber und du hast leider doch Fußpilz“. Aber greife ich intuitiv rot mit dem unverkennbaren Geruch nach verrotteten Harzer, oh Freunde dann hat mein großer Zeh sowas von Recht gehabt – es bleibt kein Zweifel, wir haben es mit einem pfotenreinen Skandal zu tun der es verdient aufgedeckt zu werden. Natürlich funktioniert das nur, wenn ihr die Socken auch während des Interviews getragen habt und zwar alle übereinander – erst rot, dann rosa und dann blau. Übrigens wende ich das Prinzip auch bei positiven Knallerstorys an z.B. wenn ich Promis aus der Reserve locke bis sie ein Geheimnis ausplaudern! Manchmal kann es auch schon bei der Recherche nützlich sein, seine Spurensocken zu tragen um in der Fülle von Informationen eine erste Richtung auszumachen oder bei magerer Informationslage erste Anhaltspunkte zu erhalten. Oft entscheidet mein 7. journalistischer Sinn ob es vor dem Interview bereits sinnvoll ist die Socken zu benutzen!

5. Regel: Ein guter Journalist geht nie ohne seine Spurensocken zum Interview


Die gezogene Socke ist leuchtend rot, dass sogar der Weihnachtsmann Gefallen an ihr finden würde, was nun?
Jetzt habt ihr zwei Möglichkeiten, entweder bringt ihr die Story schnell zu Papier, damit euch die erste Seite und der Chefredakteur umarmen oder ihr versucht den Skandal auf frischer Tat mit eigenen Augen aufzudecken. Hier seht ihr mich bei der Observation eines Nachbarn, der seinen Müll nicht vorschriftsmäßig trennt und das obwohl er Chef der hiesigen Müllabfuhr ist – das geht gar nicht! Deswegen haben Sir Henry und ich uns hinter der Mülltonne versteckt und gewartet bis er seinen Müll rausbringt, schnell noch ein Beweisfoto machen und dann geht es ins Büro!

6. Regel: Ein gewissenhafter Journalist ist immer auch ein halber Detektiv


Im Büro angekommen, koche ich mir erstmal einen Tee um meine Gedanken zu ordnen, denn mein
Text muss präzise und informativ, dabei aber kurz und knackig und natürlich interessant werden. Der Leser will ja mitgenommen werden und hat meistens nicht viel Zeit, daher muss er zwischen 2 Schlückchen aus dem Coffee-to-go Becher und einem Bissen Chiasandwich das Wichtigste sofort ins Auge fassen können. Ein professionell geschossenes Foto rundet den Artikel schließlich ab. Um einen der begehrten Plätze auf der ersten Seite zu bekommen muss bereits eure Überschrift der Knaller werden – Chef der Müllabfuhr entsorg seinen Plastikmüll beim Bioabfall – wäre dabei schon zu lang. Macht es spannender „Müllskandal – es kann jeden treffen“ lässt euren Leser garantiert den heißen Kaffee auf das Hemd tropfen und sein Blick bleibt an eurem Artikel kleben. Dann habt ihr alles richtig gemacht, die Leute reden über euren Bericht und ihr habt Zeit für ein entspanntes Fußbad.

7. Regel: Die Überschrift entscheidet über lesen oder nicht lesen


So liebe angehende Kollegen ich hoffe mein kleiner journalistischer Guide hilft euch dabei im Dschungel aus Intrigen, Affären und Skandalen den Überblick zu behalten und auf der Suche nach den spannenden Geschichten den richtigen Riecher zu beweisen – denkt immer daran: Euer 7. Journalistischer Sinn und die Spur der Socken führen euch zur Seite 1! Bis dahin werde ich weiter dem Geruch meiner Spurensocken folgen und meine geschätzten Leser mit Nachschub versorgen. Euer Reporter Whoopi


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