Schleim ist ja momentan der totale Renner bei
Kindern. Das ist bei uns an der Tafelausgabestelle natürlich nicht anders als in
Schulen oder Jugendtreffs, alle lieben diese bunten Glibbermassen. Aber habt
ihr euch schon mal die Warnhinweise und Zutaten auf den Verpackungen angesehen –
heilige Kröte, dagegen ist ein Chemielabor ein Spielplatz! Das kann definitiv
nicht gesund sein, deswegen habe ich mich in meine Laborkleidung geworfen und
selber experimentiert...

Mein Rezept ist dabei eigentlich ganz einfach und super
leicht nach zu kochen, wir brauchen dafür nur eine Küche als Labor und ein paar
Zutaten. Auch für Ehrenamtliche in Kinder- und Jugendgruppe oder
Betreuungskräfte im Seniorenheim werden viel Freude daran finden. Senioren? Ja
genau diese Glibber – Schlapper – Schleimmasse fördert gleichzeitig die
Feinmotorik bei Übungen, die Handlungsplanung und Konzentration bei der
Zubereitung und und und...probiert es einfach aus, es ist eine preiswerte und
schnell gemachte Alternative zu gekauften Hilfsmitteln oder Spielzeugen. Und
dabei ganz natürlich, ungiftig und vegan! So jetzt hab ich genug gequatscht –
jetzt geht es ans Schleimbrauen! Im Anschluss zeige ich euch zwei verschiedene
Verwendungsarten – einmal als klassischen Schleim und einmal als Strumpffüllung
gegen Stress oder
für Werfübungen.
Aber was brauchen wir denn nun (1 Portion):
- 1 mittelgroßen Topf
- 1 Müslischale
- 1 Kaffeelöffel
- 1 Esslöffel
- 1 Essteller
- 1 Sieb
- 1 Messbecher
- 1 Messer / kleiner Löffel
- 1 Herdplatte
Und natürlich unsere Zutaten:
- gemahlene Flohsamen (natürlich ohne Flöhe...)
- Wasser
- Möhrensaft / Gewürze / Pflanzenfarben nach Belieben...
- Agar Agar

So ich hab mich jetzt mal in meine Schutzkleidung geworfen, schließlich
möchte ich ja keine Möhrenflecken auf meinem Panzer haben! Gut gewappnet schauffle
ich erstmal 2 Kaffeelöffel gemahlene Flohsamen in mein Müslischälchen und bedecke
diese mit meinen 100ml Möhrensaft oder mit 100ml Wasser, wenn ich keinen Saft verwende. Jetzt haben wir erstmal 10 Minuten Zeit für ein Tässchen Tee,
denn ich lasse die Samen erstmal in Ruhe vorquellen bevor ich sie
weiterverwende. So haben sie genug Zeit um erstmal ein bisschen vorzuschleimen,
denn der Schleim ist später unser Bindemittel. Hier gilt – je ekeliger es
aussieht, desto besser wird das Ergebnis später!

So Tee ist alle, jetzt kann es weitergehen! Ich hole mir
jetzt den Topf, einen Esslöffel und mein Sieb – denn die vorgeschleimten Flohsamen
passiere ich im Anschluss erstmal durch ein Sieb wodurch sie noch schleimiger
werden. Das erkennt ihr gut an den klaren Schlieren die im Sieb hängen und in
den Topf laufen. Wenn unten kein Schleim mehr kommt, schütte ich die Samen vom
Sieb in den Topf. Das mache ich so lange bis alle Samen von der Schale im Topf
gelandet sind. So alles im Töpfchen, dann gieße ich jetzt 250 ml Wasser zu meinen in Möhrensaft eingelegten Flohsamen dazu, der Saft eben verleiht unserem Schleim später eine schöne kräftige orangene Farbe. Bei
Gewürzen und Pflanzenfarben müssen die restlichen 100ml natürlich mit Wasser
aufgefüllt werden. Bei vielen Rezepten im Internet wird Lebensmittelfarbe verwendet...okay
kann man machen, aber wir wollen ja veganen Schleim in Bioqualität herstellen,
die wirklich jedem Spaß macht und daher h

abe ich bewusst nach Alternativen für Lebensmittelfarben
gesucht und zum Glück auch gefunden! Denn diese Lebensmittelfarben sind definitiv
alles aber weder vegan noch bio – teilweise hatte ich das Gefühl ich stehe vor
einem Päckchen Druckerfarbe mit tierischer Gelantine! Vielleicht habe ich auch
nur in den normalen Supermärkten keine anderen gefunden...jedenfalls musste
etwas anderes her!
Jetzt wo alles im Topf ist kann es endlich Richtung Herd
gehen. Ich fange beim köcheln meiner Mischung langsam an und steigere dann zunehmend
die Temperatur bis es blubbert. Wenn also richtig was los ist im Topf, dann
koche ich unter ständigem Rühren mein Schleimgebräu für gute 2 Minuten auf
höchster Stufe. Ja sieht lecker aus und klebt schön am Löffel...wenn die
Mischung zu dünn sein sollte einfach eine Messerspitze Agar Agar untergeben und
weiterrühren, dass wirkt wahre Wunder! Nichts klebt mehr am Topfboden –
wunderbar dann ist jetzt der Augenblick gekommen den Schleim auf einen
Essteller zu stürzen, aber Vorsicht Pfötchen, dass ist heiß, daher nicht den
Schleim anfassen sondern aus dem Topf stürzen!! Bittet einfach einen
Erwachsenen um Hilfe beim Vorgang am Herd – zusammen macht es ja auch noch mehr
Spaß und es verhindert mögliche Gefahren!!

Auf dem Teller darf der Schleim erstmal abkühlen und etwas
trocknen – Zeit für ein zweites Tässchen Tee...Ist der Glibberschleim
pfotentauglich?? Dann könnt ihr jetzt damit nach Herzenslust spielen! Im
Anschluss könnt ihr ihn zwischen den Übungen / Spieleinheiten in einer
Tupperdose für maximal 1 Woche im Kühlschrank lagern, aber nur wenn ihr
ausschließlich mit sauberen Pfötchen spielt, sonst beginnt der Schleim, da er
aus natürlichen Zutaten besteht, an zu schimmeln und sollte entsorgt werden! Auf dem Foto seht ihr auch die Naturvariante ganz ohne Farbzugabe, dann ist der Schleim leicht bräunlich durch die Flohsamen.
Für den Anti – Stressball lassen wir den Schleim ganz auskühlen
und wenden ihn zwischendrin auf dem Teller, damit sich kein Kondenswasser auf
seiner Oberfläche bildet, denn das würde durch die Socke kommen. Der perfekt
ausgekühlte Schleim fluscht nur so in die Socke – und wupp jetzt noch einmal
die Socke oben drehen und das offene Ende um den Ball stülpen, oben zuknoten
und zack fliegt er durch den Raum – ups die arme Blume, naja ihr wisst was ich
meine...bei Stress lässt er sich super knautschen und drücken, probiert es mal
aus! Auch hier empfehle ich eine Ausbewah

rung im Kühlschrank wenn er nicht
benutzt wird – schließlich haben wir ja mehr oder weniger ein Lebensmittel
hergestellt! Mit Lebensmittel spielt man halt doch manchmal, aber nicht den
Schleim mit dem Brokkoli verwechseln, der ist nämlich nur für den Bauch geeignet!
Ich hoffe euch macht die Zubereitung genau so viel Spaß wie
mir Hobbyprofessor, denn dann habt ihr im Hand um drehen einen tollen Schleim,
der dem gekauften in nichts nach steht und dabei auch noch mit guten Gewissen
ohne Chemie benutzt werden kann. Zudem ist er wirklich preiswert, denn aus
einer handelsüblichen Dose Flohsamen bekommt man locker 100 Portionen oder mehr
raus und die Samen halten ewig – da können eure Freunde mit dem teuren
Chemieschleim aber sowas von einpacken!! In diesem Sinne bis zum nächsten
Experiment Euer verrückter Schleimprofessor Whoopi
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