Die Krötenruhe hat ein Ende


Mein Blog, mein armer Blog was hab ich dich doch in den letzten Monaten so sträflich vernachlässigt. Schande über meinen faltigen Krötenpanzer! Aber warum habe ich eigentlich aufgehört zu schreiben – war es Corona, war es Zeitmangel oder mein innerer Schweinehund, der mir immer zu ins Ohr flüsterte „Vergiss es, das interessiert sowieso keinen was du schreibst.“ Vielleicht waren auch die wie ein Holzwurm nagenden Selbstzweifel Schuld...oder einfach ein ganz miese Mischung aus allem!

Ja ich gebe es zu, das vergangene Jahr ist auch an mir nicht spurlos vorbei gegangen. Zu viele negative Schlagzeilen setzen sich wie klebrige Spinnenweben an meine grauen Zellen und machten sie mancher Tage zu müde zum Denken. Und dann die Zeit, ehrlich ich weiß seit Corona gar nicht mehr was Zeitmangel überhaupt bedeutet – ein Paradoxum, haben doch so viele im Lockdown genau darunter gelitten! Aber durch meine Mithilfe in den verschiedensten Hilfsprojekten wusste Kröte manchmal gar nicht mehr, wer da gerade mal wieder an der Uhr geschraubt hatte ehe es schon wieder dunkel war. Und dann die Interviews – plötzlich brach ja alles weg! Man konnte nicht mehr eben mal zum nächsten spannenden Projekt fahren, ein schickes Foto machen und gemütlich über ihre Arbeit quatschen – puh das war definit eine weitere nicht zu verachtende Barriere von so vielen.

Und dann besonders am Wochenende, wenn ich eigentlich hätte schreiben können, war da plötzlich auch noch „Karl-Valentin“ mein innerer Schweinehund aktiv. Ich machte so manchen Tag den Laptop an, startete mein Wordprogramm, legte die Pfoten auf die Tastatur und dann – schloss ich es wieder unverrichteter Dinge, da „Karl – Valentin“ nicht müde wurde mir während meiner Schreibversuche unaufhörlich ins Ohr zu flüstern wie wertlos meine Texte doch für andere sind. Entmutigt und von mir enttäuscht klappte ich so oft den Laptop wieder zu. So viele Ideen kamen und gingen in dieser Zeit, die nicht ihren Platz in diesem Blog fanden, schienen sie doch nicht interessant genug aber dennoch für mich wichtig...

Als wäre das nicht schon genug des Ganzen, kamen auch noch diese quälenden Selbstzweifel dazu – „Opa du kannst nicht schreiben, du wirst nie gut genug sein“ oder auch die sympathischen Bekundungen wie schlecht ich doch bin, nur weil ich nicht geschrieben habe was sie sich so wünschten zu lesen. Ein „Ich hab Ihnen doch vertraut“ begleitet mit wüsten Beschimpfungen macht das Ganze oft halt nicht besser und nährt den Holzwurm namens „Selbstzweifel“ nur noch mehr bis er fett und rund sich in einem breit macht und höhnisch grinst wenn „Karl-Valentin“ mal wieder ganze Arbeit geleistet hat. Journalismus, ja auch bloggen gehört tatsächlich dazu, ist nun mal kein Wunschkonzert, den man so biegen kann wie man gerade möchte. Manchmal muss man einfach auch mal die Wahrheit schreiben um andere Menschen zu schützen oder zu informieren. Trotzdem nagt es tief im Inneren und mit ihr wächst die Angst wieder in den Augen der Anderen „Fehler“ zu begehen und nicht gut genug zu sein.

Wie viele werden mich oft belächelt haben, eine schreibende Plüschschildkröte mit großer Klappe und noch größerem Herz – was will die schon bezwecken?! Ein netter Zeitvertreib für Hobbyschreiber ohne Inhalt und textlichem Gehalt und das nur, weil ich nicht der Norm entspreche. Aber ich liebe was ich tue, es tut mir gut diese Zeilen gerade zu verfassen und meine Seele mit euch zu teilen – jetzt gerade fühlt es sich nach langer Zeit richtig an und tief in mir, in der letzten Ecke die der fette Holzwurm nicht erobern konnte, fühle ich wie wertvoll trotz allem mein Blog ist, wie wichtig meine Arbeit hieran ist. Er ist anders ja, aber nicht weniger informativ und deswegen werdet ihr hier ab jetzt auch wieder mehr von und mit mir lesen!

Euer um 10 Kilo erleichterter Opi

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