In 30 Artikeln zum Recht - Opa erklärt die Menschenrechte
Schön das euch nach den zwei vorherigen Artikeln noch nicht die Puste ausgegangen ist und ihr immer noch Lust auf meine Erklärungen habt! Der nächste Stopp auf unserer Reise zu mehr Respekt und Toleranz – eine kleine Einführung in die Menschenrechte.
Gestern haben wir uns ja näher mit
der Würde aller Menschen befasst, dem Fundament unseres heutigen Themas und
auch der noch folgenden. Damit einhergehend gibt es eine Reihe an Rechten, um
genau zu sein 30 an der Zahl, die einem Menschen durch seine Würde zugestanden
werden. Da beides miteinander eng verbunden ist, habt ihr im gestrigen Text ja
bereits den ersten Artikel der Menschenrechtserklärung kennengelernt. Diese allgemeine
und rechtlich erstmal nicht bindende Erklärung wurde 1948 von den Vereinten
Nationen als Empfehlung veröffentlicht. Viele Länder auf der ganzen Welt haben
sich dieser Erklärung verbunden gefühlt und sie in ihr Gesetz mit verankert.
Durch diesen wichtigen Schritt, erhält jeder Mensch innerhalb dieses
Gesetzesradius, der entsprechenden Nation, ein gesichertes Recht auf seine Rechte.
Ihr müsst euch das so vorstellen wie mit
diesem Schneetrinchen und ihren Zwergen. Unsere Menschenwürde ist quasi das
Schneetrinchen, dass von 30 Zwergen oder eben Rechten, vor der bösen Stief-
oder Schwiegermutter beschützt wird. Hilfe erhalten die Zwerge dabei von einem
mächtigen Drachen, der über ihnen in einem Berg wohnt. Wer diese böse Stief-
oder Schwiegermutter ist wollt ihr wissen??? Tja im Grunde jeder der seinem
gegenüber dessen Würde und dessen damit verbundene Rechte nicht anerkennen will
und ihn versucht anzugreifen. Und der Drache ist der Staat, der den Zwergen im
Notfall hilft die Stief- oder Schwiegermutter zu bestrafen und das Leben von
Schneetrinchen zu retten. Klingt logisch, oder?! Wer jetzt aber auch denkt – joa
ist einfach, nee denn das Ganze hat auch noch einen klitzekleinen Haken...
Unser Drache kann nur helfen, wenn
die Zwerge auch schön in der Nähe bleiben und ihr Häuschen nicht verkaufen,
denn der Schutz ist begrenzt auf eine Nation. Müssten unsere Zwerge aber jetzt
mit ihrem Schneetrinchen vor einem Yeti fliehen währen sich schutzlos der bösen
Mutter ausgesetzt während der Drache oben nicht mal seine Schwanzspitze bewegt.
Selbst wenn sie auf ihrer Flucht in ein provisorisches Lager kämen wären sie
immer noch offiziell staatenlos und damit schutzlos. Erst wenn sie in ihrem
Zielstaat eine Aufenthaltsgenehmigung beantragen und diese erteilt wird, würde
der dortige Drache ihnen wieder zur Seite fliegen und die Stief- oder Schwiegermutter
vertreiben. Das diese Geschichte allerdings mehr einem Märchen als der Realität
entspricht, können wir an den vielen Menschenrechtsverletzungen von staatlicher
Seite sehen, aber dazu kommen wir noch in einem anderen Artikel.
Aber was bewirken diese
Menschenrechte überhaupt??
Naja zum einen schützen sie unsere
Würde, soweit sind wir ja schon. Sie schützen uns aber gleichzeitig noch vor allen
Formen von Diskriminierung (oh ja es gibt noch mehr davon als nur den Rassismus
wie ihr morgen sehen werdet!) oder auch vor menschenunwürdiger Behandlung und
Bestrafung. Also zum Beispiel ist Peitschen ohne Freudensbekundungen deines
Gegenübers ganz klar ein Folterinstrument das Gott sei Dank verboten ist! Wenn ihr
rein zufällig am Küchentisch nächstens Geräusche aus der Nachbarwohnung hört
die eher in Richtung „Aua“ als „Juchu“ gehen ist Vorsicht geboten, denn dann
solltet ihr schnellstens Hilfe holen. Andersherum geben sie eurem Nachbarn aber
auch die Freiheit sich peitschen zu lassen wenn er möchte und ihr euch dadurch
nicht gestört fühlt, denn dann würde er ja eure Rechte wiederum verletzen. Kommt
ihr noch mit???
Gut, kleine Pause dann geht es
weiter... Es gibt aber noch eine ganze Reihe anderer Rechte im Grundgesetz die
auf der Erklärung der Menschenrechte beruhen. Da sie zu den „Freiheits- und
Autonomierechten“ gehören ermöglichen sie euch sogar eine ganze Reihe an
Freiheiten. Sowie die gerne und viel genutzte Meinungsfreiheit, dem Recht auf
freie Entfaltung der eigenen Persönlichkeit, der Selbstbestimmung oder auch der
Teilhabe eines Menschen. Es schützt aber auch unser Eigentum oder das niemand sich
einfach so auf unsere Couch setzten darf ohne das wir ihn eingeladen haben wie
z.B. unser Vermieter nur weil er einen Schlüssel zur Wohnung hat. (Unversehrtheit
der Wohnung) Sogar wenn wir sterben, bleiben uns die Rechte erhalten. Aber wo
Rechte sind, da sind auch Pflichten. So ist jeder Mensch per Gesetz dazu
verpflichtet, die Rechte des anderen zu respektieren und alles zu unterlassen
was die Rechte des Anderen angreifen könnte. Laut der Erklärung, bilden die
Menschenrechte die „Grundlage von Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden“ was ihr
auch in dessen Präambel nachlesen könnt. Was lernen wir daraus?? Richtig, wenn
wir Alle uns einfach an die Menschenrechte halten würden, wäre überall auf der
Welt Frieden – herrlich dieser Gedanke! Entspricht nur leider wieder nicht der
Realität, denn dazu müsste erstmal jedes Land auf der Welt diese Rechte
überhaupt anerkennen und daran scheitert es schon. Nicht - UNO Mitgliedsstaaten
müssen sich ihnen nicht verpflichtet fühlen und können weiterhin fast
ungehindert Menschenrechte verletzen. Das ist in etwa so, als wenn unser Drache
sich über das Wetter ärgert und ohne Grund das Häuschen der Zwerge anzündet mit
seinem Feuer, puh üble Geschichte Freunde...passiert nur leider jeden Tag
haufenweise.
Zum Glück gibt es einige wenige Organisationen wie Amnesty International, die, die Einhaltung der
Rechte kontrollieren und Menschenrechtsverletzungen von staatlicher Seite öffentlich aufzeigen. Sie versuchen diese aufzudecken und die Täter zur Rechenschaft zu bringen. Hier könnt ihr übrigens auch die 30 Artikel alle noch einmal in Ruhe nachlesen! Um zu unserem Hauptthema der Reihe zurückzukommen dem Rassismus – ja auch der ist ein ganz schlimmer Fall von Menschenrechtsverletzung. Rassisten sehen bestimmte Personengruppen als minderwertig an, was schon komplett gegen die Hauptannahme der Rechte „jedes Menschenleben ist gleich viel wert“ entgegensteht. Die Rechte machen es ja gerade aus, sie sichern jedem Menschen eine gleichartige Würde, niemand ist Mensch zweiter Klasse. Genau das machen aber Rassisten, wenn sie sich und ihre „Rasse“ über die der anderen stellen. Per Gesetz ist es nämlich eigentlich gar nicht möglich einem Menschen seine Würde sowie seine Rechte zu entziehen und ihn als zweite Klasse Mensch zu markieren. Die Menschenrechte besitzen dafür bestimmte Attribute, die ewig und unantastbar für alle gelten. Diese sind:
- die Menschenrechte sind universell (heißt sie gelten für Alle und das überall also auch für unsere
Ayshe, obwohl sie oft Menschenrechtsverletzungen ausgesetzt ist)
- die Menschenrechte sind
unveräußerlich (man kann sie also nicht einfach abschaffen)
und
- die Menschenrechte sind nicht
teilbar (heißt man kann jemanden nicht nur ein oder zwei Rechte
zugestehen, sondern muss ihnen automatisch alle 30 zusammen gewähren –
praktisch ganz oder
gar nicht)
Ihr seht trotz vielfältiger
Schutzbemühungen ist es bis heute nicht gelungen alle Menschen entsprechend
ihrer Rechte zu schützen. Ganz im Gegenteil, die Anzahl der
Menschenrechtsverletzungen nimmt stätig zu. Eine Entwicklung die man wachsam
beobachten sollte und wo man dringend gegensteuern muss, damit Menschen wieder
in Sicherheit, Freiheit und Gerechtigkeit leben können!!
Aber jetzt machen wir hier erstmal
wieder Schluss...Morgen erwartet euch ein neuer Erklärungssnack von eurem
Chefkoch Whoopi! Jetzt trinkt erstmal einen Tee und stärkt euch...
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