Klein aber oho - heute stehen die Kinder und ihre Rechte im Vordergrund
Die Kinderrechte, insgesamt 54 Artikel, sind in der
UN-Kinderrechtskonvention von 1989 festgeschrieben und werden mittlerweile von
den meisten Ländern anerkannt aber noch längst nicht überall konsequent
umgesetzt. Hervor gehen sie aus den Menschenrechte, die wir uns ja bereits
angesehen haben, sowie aus dem Haager Minderjährigenschutzabkommen welches 12
EU Länder und die Türkei unterzeichnet haben. Das sind jetzt nicht wirklich
viele, aber besser als nichts zumal man ja nie weiß ob sich die 13 Länder auch
wirklich immer daran halten...wie sagt eine alte Kröte „die Hoffnung stirbt zuletzt,
aber Verbesserungen sind immer nötig.“
Ich als alleinerziehender Opa eines kleinen traumatisierten
Krötchens weiß natürlich wie wichtig diese Rechte sind und was für furchtbare
Folgen die Kleinen davon tragen, wenn ihre Rechte und damit ihr Schutz nicht
eingehalten werden. Denn diese Rechte sichern ihnen nicht etwa mehr Taschengeld
zu oder Schokolade zum Frühstück – nee, nee es geht um essentiellen Schutz, um
adäquate Förderung und um eine angemessene Beteiligung von Kindern und
Jugendlichen bis zum 18. Geburtstag. Wusstet ihr, dass Kinder früher als Eigentum
der Eltern galten und sie mit ihnen machen konnten was sie wollten?? Quasi wie
so menschliche Puppen. Heute heiratest du mal schön den aalglatten Ken aus der
Nachbarschaft, weil er uns dann immer den Hund Gassi führt oder Kind du wirst
jetzt Zauberer, nicht weil du es könntest, sondern weil uns für dich nichts Besseres
einfällt...Schreckliche Vorstellung, oder?! Das ist aber noch harmlos, früher wurden
Kinder häufig Zwangsverheiratet, mussten schon früh schwer arbeiten oder wurden
misshandelt und missbraucht. Deswegen haben sich schon früh
Kinderrechtsorganisationen für ihren Schutz eingesetzt. Leider sind diese
Zeiten aber noch nicht in allen Ländern vorbei, auch heute noch erleben Kinder
täglich schwerwiegende Angriff auf Leib und Seele, werden ausgebeutet und ihre
Rechte werden missachtet. Dazu kommen Diskriminierung und prekäre Lebenssituationen
mit Hunger, Armut und schlechten Wohnverhältnissen.
Die UN Kinderrechte bauen dabei auf vier Prinzipien auf, der
Kindern mehr Schutz bringen soll:
1. Schutz vor Diskriminierung (siehe Artikel 2) – das Thema
haben wir uns ja gestern genauer
angesehen
2. der Vorrang des Kindeswohls in Artikel 3 – das Wort
begegnet uns vor allem im rechtlichen Bereich
bei der Trennung
der Eltern oder auch wenn es um Kindeswohlgefährdungen und Interventionen
des Jugendamtes
geht. Leider wird hier nicht immer danach geschaut, was den Kindern tatsächlich
am besten täte,
sondern danach was ihrer persönlichen Meinung nach das Beste wäre. Das diese
zwei Sichtweisen
auseinanderklaffen können brauche ich euch wahrscheinlich nicht näher
erklären...Die
Gruppen, die wir gestern besprochen haben sind natürlich auch hierbei oft
benachteiligt,
denkt nur an Fälle wo Kinder aus der Familie genommen wurden, weil die Eltern
unter einer Behinderung
litten – hier wäre eine Hilfe innerhalb der Familie als Unterstützung
definitiv
sinnvoller für das Kindeswohl, als das Kind seinen Eltern zu entziehen...aber
das ist nur die
Meinung einer alten
Kröte, wer will die schon hören?!
3. Das Recht auf Entwicklung – dieses Recht umfasst nicht
nur die körperliche und geistige
Entwicklung der
Kinder, sondern auch das Recht auf Leben und Überleben. Denkt da nur an die
Länder, wo
Familienväter entscheiden dürfen ob das Neugeborene Leben darf oder sterben
muss
oder Chinas
ein-Kind Politik, die dazu führte das vor allem Mädchen oft umgebracht wurden. Auch
heute noch zählt
ein „Stammeshalter“ als Symbol von Macht und Ansehen der Familie.
4. die Berücksichtigung der Meinung des Kindes – natürlich kann
ich kein Baby nach seiner Meinung
fragen, aber ein Sechsjähriger
kann mit sehr wohl sagen was er sich wünscht. Hier muss immer der
Entwicklungsstand des Kindes mit berücksichtigt
werden.
Die Kinderrechte regeln aber nicht nur typische Kinder- und
Jugendprobleme wie ihre freie Meinungsäußerung oder freie Entfaltung. Sie
regeln auch Verbote schwerwiegender Verbrechen wie Missbrauch, Misshandlung,
Folter, Ausbeutung und Sklaverei, schwere Kinderarmut, Verstümmelung oder das
sie als Kindersoldaten benutzt werden. Und durch die Kinderrechte ist auch ein in
vielen Ländern eher unter Kindern unbeliebtes Thema gesichert – das Recht zur
Schule gehen zu dürfen. Ja liebe Kinder, das ist ein Privileg und keine Strafe
wie ihr das immer nennt. In vielen Ländern tun die Kinder alles dafür die
Schule besuchen zu dürfen, sogar stundenlang zu Fuß gehen. Und hier, hier ist
schon das Stehen im Bus zu viel, ohne Sitzplatz ist eine Fahrt zur Schule
undenkbar, denn im Stehen kann man soooo schlecht noch schnell die Hausaufgaben
abschreiben obwohl man eine Woche dafür Zeit hatte!!
Wenn euch das Thema trotz dem Recht auf den Schulbesuch
interessiert, empfehle ich euch mal alle 54 Artikel in Ruhe durchzulesen wenn
ihr mal wieder nicht schlafen könnt, weil nebenan irgendwo in der lauen Nacht
eine Kröte vor sich hin schnarcht und ein UHU beruhigend seit 3 Stunden sein „Wann
bist du endlich still“ trällert – ja dann empfehle ich euch die Kinderrechte
mal zu studieren, denn nach einer langen Nacht sitzen sie besonders gut im
Gedächtnis!
Ihr denkt jetzt sicher, überwacht nicht irgendeiner die Einhaltung der Rechte? Ja und Nein, es gibt viele Organisationen wie Unicef, das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen oder auch viele kleinere Organisationen die sich für Kinder einsetzen, aber ein Kontrollsystem von oben gibt es nicht und auch heute wird teilweise noch darum geschritten, ob Kinder wirklich mehr Rechte brauchen oder ob durch die Rechte die Kompetenz der Eltern eingeschränkt wird – tja ich glaube es wird noch lange dauern, bis Kinder wirklich alle ihre Rechte zugestanden bekommen und Erwachsene wirklich zu jeder Zeit zu ihren Gunsten entscheiden werden. Einmal jährlich am internationalen Kindertag werden ihre Rechte in den Vordergrund gerückt, schön wäre es wenn es nicht nur an diesem Tag so wäre. Aber das ist sicher noch ein langer Prozess, jeder von uns kann jedoch seinen Anteil dazu beitragen damit es eines Tages eine gerechtere Welt für Kinder gibt. Kinder sollten nicht vor Hunger weinen oder mit traurigen Augen in einem Flüchtlingscamp sitzen müssen. Sie sollten nicht gewaltsam ihre Eltern verlieren oder im Müll spielen müssen. Kinder sollten nicht psychisch krank werden und versuchen sich das Leben zu nehmen weil sie keinen Ausweg mehr sehen und sie sollten nicht im Winter in Sandalen im Schnee stehen müssen. Sie sollten nicht auf der Straße schlafen müssen, viel zu früh an Drogen geraten oder ihren Körper verkaufen müssen. Nicht zu Tode geschüttelt werden, nicht zur Schule gehen können oder Schmerzen am ganzen Körper erleiden. Schließlich sind sie doch unsere Zukunft und unser ein und alles! Sie verdienen all unsere Liebe und Fürsorge, ein offenes Ohr und haltende Hände, einen Anker in stürmischen Zeiten und einen Freund fürs Leben. So und jetzt gehe ich erstmal meinen kleinen Schatz knuddeln – bis morgen ihr Lieben! Euer kinderlieber Opi
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