Ho Ho Hopa - Der Opa besucht den Weihnachtsmann
Diese speziell vom Weihnachtsmann persönlich geschulten
Männer sind dann im besten Fall nicht vom Original zu unterscheiden und bringen
Freude wohin sie auch kommen. Zumeist findet man sie in Kitas, Schulen,
Seniorenheimen, Kliniken oder auch bei sozialen Vereinen wo sie regelmäßig die
Augen der Kinder und Erwachsenen zum Strahlen bringen. Ich bin exklusiv zum
Nordpol geflogen und habe mich mal mit dem Weihnachtsmann unterhalten, was ich oder
ihr denn so mitbringen müssten um ehrenamtlich für ihn arbeiten zu können.
O: Herr Weihnachtsmann, erstmal herzlichen Dank, dass
Sie trotz der vielen Termine Zeit für mich und meine Leser gefunden haben. Verraten Sie
mir doch mal warum Sie soviel Zeit in die Ausbildung von ehrenamtlichen
Weihnachtsmännern stecken?
W: Lieber Opa, es ist mir eine Ehre von dir interviewt
zu werden. Ja weißt du, ich bin weltweit mit meinen Renntieren unterwegs, da
kann ich nicht überall sein. Mal macht das Wetter das Fliegen unmöglich, mal
müssen meine Renntiere fressen oder für kleine Rudolphe und Schwupps ist Weihnachten!
Daher brauche ich viele ehrenamtlichen Helfer, die mich würdig vertreten!
Leider gibt es bloß immer weniger Menschen, die mir dabei helfen wollen...
O: Aber wer will denn nicht freiwillig dem
Weihnachtsmann helfen???
W: Leider glauben immer weniger Menschen an meinen
Bro den Nikolaus oder an mich – Kirche ist out, Tradition ist out und zu
stressig ist der Job den meisten noch oben drein. Ganz ehrlich was soll ich
denn sagen, alle glauben ich habe 11 Monate Urlaub im Jahr, aber dem ist nicht
so. Nebenan ist ja die Spielzeug- und dort drüben die Süßigkeitenfabrik, da ist
das ganze Jahr Betrieb damit wir an Heiligabend die Geschenke verteilen können.
Den einzigsten Urlaub den ich mir und meinen Elfen könne, ist der Ausflug nach
Hawaii Anfang Januar um Sonne zu tanken! Aber zurück zu den ehrenamtlichen Weihnachtsmännern,
bevor dieser Virus kam war es schon schwierig gute Leute auszubilden, aber seit
letztem Jahr ist es fast unmöglich geworden. Kein Wunder, im Gegensatz zu uns,
kann er ihnen ja etwas anhaben und da haben einfach alle zu viel Angst sich als
Weihnachtsmann in eine Schule oder ein Krankenhaus zu stellen.
O: Oh ich verstehe, da geht es ihnen so wie vielen
sozialen Einrichtungen und Vereinen zur Zeit. Es fehlt ja an vielen Ecken
gerade an Ehrenamtlichen. Was müsste den der perfekte Weihnachtsmann für Sie mitbringen,
damit er sie vertreten darf?
W: Eine gute Frage Whoopi. Zunächst einmal sollte er
ein Mann sein, sonst fällt es ja gleich auf, dass es sich nicht um den richtigen
Weihnachtsmann handelt, zum Beispiel wenn er plötzlich oben rum praller ist als
am Bauch, denn der steht ja im Mittelpunkt! Groß sollte er zudem sein, damit
ihn niemand mit einem Elf verwechselt, eine tiefe warme Stimme und einen
gepflegten weißen Bart sollte er auch noch mitbringen. Allgemein spielen Gestik,
Mimik oder auch wie er spricht und sich bewegt eine entscheidende Rolle. So eine
schlackernde Bohnenstange mit piepsiger Stimme, die sich lieber am
Plätzchenteller bedient als Geschenke zu verteilen ist da ganz klar fehl am Platz!
Womit ich nicht sagen will, dass ich nicht auch mal zum Plätzchenteller greife
nach einem langen Flug, aber ich vernachlässige dabei nie meine Aufgaben! Ein ehrenamtlicher
Weihnachtsmann zu werden ist etwas ganz besonderes, dass man aus tiefsten
Herzen sich wünschen muss, für das man lebt und den man nicht nur spielt.
O: Hört ihr Lieben, das ist gar nicht so einfach wie
gedacht. Ich träume ja tatsächlich schon lange davon, nur bin ich mir größen-
und gewichtstechnisch nicht so sicher...
W: Na hör mal Whoopi, du bist doch sowas von geeignet
für einen Weihnachtsmann! Du bist kinderlieb und sehr sozial, zwei
Grundvoraussetzungen dafür, die nicht zu den körperlichen Merkmalen gehören und
außerdem bist du schon älter und reich an Lebenserfahrung, das hilft auch bei
schwierigen Wünschen die passende Lösung zu finden. Warte ich hab noch einen
Ersatzbart unter dem Bett und eine Mütze...ohhhhh....diese verdammten Motten!
Aber immerhin die Mütze ist noch heil, steht dir übrigens ausgezeichnet!
O: Wow die ist wirklich für mich, vielen lieben Dank
und schön zu sehen, dass auch der Weihnachtsmann mal ganz weltliche Probleme
hat! Sag mal was erfüllt denn so ein Weihnachtsmann für Aufgaben, er wird ja
sicher nicht nur für ein Foto posieren und wieder gehen?
W: Ho, Ho, Ho, ganz sicher nicht! Er sagt Weihnachtsgedichte
auf, singt Weihnachtslieder mit den Kindern und Erwachsenen und verteilt die
Geschenke. Dafür nimmt er im ganzen Advent Wunschzettel entgegen und arbeitet
diese ab – aber keine Sorge, er muss die Geschenke nicht selber kaufen, die
bekommt er kurz vor Weihnachten von meinen Elfen frei Haus und schon verpackt
geliefert, wenn er uns regelmäßig die Wünsche per Wichtelpost übermittelt.
O: Per Wichtelpost, warum denn nicht mit der normalen
Post?
W: Whoopi willst du einen armen Weihnachtsmann pleite
machen?! Wenn ich für jeden Zettel eine Briefmarke kaufen müsste, könnte ich
keine Spielzeuge mehr herstellen. Zum Glück kommt mir die deutsche Post aber entgegen
und nimmt für mich in Himmelspforte jedes Jahr ganz viele Wunschzettel entgegen!
Aber die Wichtelpost hat trotzdem einen großen Vorteil, egal ob der
Wunschzettel auf dem Schreibtisch oder auf der Fensterbank liegt, meine Wichtel
finden ihn. Daher schicke ich sie jede Nacht los, überall die Wunschzettel
einzusammeln und sie mir am nächsten Morgen zu übergeben. Mit der Post würde es
zu lange dauern bis zum Nordpol.
O: Funktioniert das auch, wenn ich einen ins Fenster
legen würde?
W: Natürlich würde das funktionieren, aber von einem
ehrenamtlichen Weihnachtsmann können die Wichtel sie einfacher finden und er geht
ja in der Regel in Einrichtungen wo es nicht selbstverständlich ist, dass dort
Wunschzettel geschrieben werden, z.B. in der Klinik, in einem Kinderheim oder bei
der Weihnachtsfeier einer Obdachlosenhilfe. Durch meine ehrenamtlichen Weihnachtsmänner
bekommt einfach jeder die Chance mir seine Wünsche zu übermitteln – und trotz
meines Alters bekomme ich garantiert noch alles mit!
O: Erstaunlich, das ist ja wirklich ein unglaublich
wichtiges Ehrenamt! Also ihr Lieben wenn auch ihr euch jetzt vorstellen könnt, dem
Weihnachtsmann in Zukunft etwas unter die strammen Ärmchen zu greifen, dann
meldet euch gerne entweder direkt am
Nordpol oder bei Kirchengemeinden und Weihnachtsmanncoaches bei euch in der
Nähe. In einem kleinen Qualifizierungskurs lernt ihr da alles was ihr braucht
um ein würdiger Vertreter zu werden! So und jetzt trinken wir noch gemütlich
unseren Tee aus, bevor es eine Besichtigung in der Spielzeugfabrik gibt – oh ich
bin ja schon so aufgeregt!!
Also Ho, Ho, Ho ihr Lieben und denkt immer schön dran „Vom
Himmel hoch, da komm ich her, hoch am Himmel herrscht reger Verkehr, doch komm
ich endlich zur Erde nieder, der Opa die Socken bringt wieder!
Solltet ihr also mal eine Socke an der Stelle finden, wo
euer Wunschzettel lag, dann ja dann kam ich als ehrenamtlicher Weihnachtsmann bei
euch vorbei. Euer Ho, Ho, Hopa
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